Kansas City Chiefs
Geschichte
Die Kansas City Chiefs sind ein American-Football-Team der US-amerikanischen National Football League (NFL). Sie spielen dort in der American Football Conference (AFC) in der Western Division. Die Chiefs spielten von 1960 bis 1962 als Dallas Texans, bevor es 1963 mit dem Umzug nach Kansas City, Missouri zur Umbenennung kam. Die Kansas City Chiefs gewannen drei Mal die Meisterschaft der American Football League, wobei die Letzte den Gewinn des Super Bowl IV ermöglichte, und ein Mal die Meisterschaft der NFL, als sie nach der Saison 2019 den Super Bowl LIV gewannen.
Die heutigen Kansas City Chiefs wurden einst als die Dallas Texans in der American Football League (AFL) gegründet, der damaligen Konkurrenzliga der NFL. Als die AFL ihren Betrieb aufnahm, gab es mit Ausnahme der Los Angeles Rams und San Francisco 49ers kein Profiteam westlich des Mississippi und südlich von Washington, D.C. Dallas war damit eine attraktive Heimat eines neuen Profifootballteams. Allerdings beschloss die NFL zur Saison 1960, die Dallas Cowboys zu gründen und kamen der jungen AFL zuvor. Als Folge dessen sahen die Texans sich nach einem neuen Markt um und sind seitdem in Kansas City beheimatet. Zunächst sollte das neue Franchise Kansas City Texans heißen, obwohl Kansas City nicht in Texas liegt, aber aufgrund lokalen Widerstandes setzte sich der Name Kansas City Chiefs durch.
Die AFL-Zeit der Chiefs begann mit einem tragischen Todesfall, als sich Runningback Stone Johnson in einem Testspiel das Genick brach und 10 Tage später starb. Die Chiefs ehrten ihn, indem sie seine Rückennummer 33 zurückzogen, und gewannen drei AFL-Titel. Hierbei lieferten sie sich harte Gefechte gegen die AFL-Rivalen Oakland Raiders. Als die AFL und NFL fusionierten, sorgten die Chiefs 1970 für einen Paukenschlag, als sie in ihrer zweiten Super-Bowl-Teilnahme den Super Bowl IV gegen die favorisierten Minnesota Vikings gewannen. Grundlage des Teams von Hank Stram war die starke Verteidigung um Buck Buchanan, Bobby Bell, Curley Culp und Willie Lanier, die Quarterback Len Dawson und dem norwegischen Kicker Jan Stenerud den Rücken freihielten. Danach versanken die Chiefs im Mittelmaß, bis Coach Marty Schottenheimer eine weitere starke Defense um Neil Smith und Derrick Thomas aufbaute und in der Offensive starke Runningbacks wie Christian Okoye, Priest Holmes und Larry Johnson hervorbrachte. Trotz der Verpflichtung von Quarterback-Star Joe Montana waren die Chiefs in den 1990er-Jahren stets stark in der Regular Season, aber notorisch schwach in den Play-offs: Schottenheimers Teams gewann gerade einmal 3 von 10 K.O.-Spielen. Nach Schottenheimers Weggang und Thomas’ tragischem Unfalltod brachen die Chiefs auseinander, und auch mit dem neuen Star-Tight End Tony Gonzalez blieben die Chiefs in den 2000er-Jahren Mittelmaß. In den 2010er-Jahren bauten die Chiefs ein Team mit einer starken Verteidigung mit Justin Houston und Tamba Hali auf, unterstützt vom neuen Runningback Jamaal Charles und Quarterback Alex Smith. 2013 erreichten sie nach einer starken Regular Season (11-5 Siege) wieder die Play-offs, verspielten aber eine 38:10-Führung gegen die Indianapolis Colts und wurden nach einer 44:45-Niederlage erst das zweite NFL-Team, das in einem K. O.-Spiel einen 28-Punkte-Vorsprung verspielte. Nachdem die Chiefs das erste Spiel der Saison 2015 gewannen, wurden die darauffolgenden fünf Spiele verloren, wodurch den Chiefs keine Chance mehr zu den Play-offs eingeräumt wurde. Erschwerend kam hinzu, dass sich der Top-Runningback Jamaal Charles im Spiel gegen die Chicago Bears langfristig verletzte. Das Heimspiel gegen die Pittsburgh Steelers, das 23:13 gewonnen wurde, leitete jedoch eine bemerkenswerte Siegesserie ein, in der die Chiefs alle darauffolgenden Spiele der Regular Season gewannen. Damit sind die Chiefs das erste NFL-Team, das nach einer Serie von fünf Niederlagen eine Serie mit 10 Siegen folgen ließ und erst das zweite Team nach den Cincinnati Bengals 1970, das nach einem 1:5 Ergebnis die Play-offs am Ende der Saison erreicht hat. Da die Broncos in der AFC West mit 12:4 abgeschlossen hatten, mussten die Chiefs im Wildcard-Game gegen die Houston Texans spielen, das mit 30:0 souverän gewonnen wurde. Dabei gelang es Knile Davis als erstem in der NFL-Geschichte, den Eröffnungskickoff der Texans direkt zu einem Touchdown zurückzutragen. Im Divisional-Game mussten die Chiefs ins Gillette Stadium, wo sie gegen die New England Patriots mit 27:20 ausschieden.
Zur Saison 2018 gaben die Chiefs ihren Starting Quarterback Alex Smith an die Washington Redskins ab und gingen mit Patrick Mahomes, den sie an 10. Stelle im NFL Draft 2017 ausgewählt hatten, als neuem Spielmacher in die neue Saison. Mahomes spielte eine herausragende Saison, warf 50 Touchdowns und wurde nach der Saison zum NFL Most Valuable Player gewählt. Mit einer Bilanz von 12–4 waren die Kansas City Chiefs das beste Team der Regular Season in der AFC, mit 35,3 Punkten pro Spiel stellten sie zudem die beste Offense. Als bestplatziertes Team hatten die Chiefs in der Wild Card Round spielfrei und trafen in der Divisional Round auf die Indianapolis Colts, die sie mit 31:13 deutlich besiegten. Im AFC Championship Game unterlagen die Chiefs in einer knappen Partie dem späteren Super-Bowl-Sieger New England Patriots mit 31:37 nach Overtime.
Im Draft 2019 konnte ein wichtiger Cornerback mit Rashad Fenton gedraftet werden, zudem wurden Wide Receiver Mecole Hardman sowie vier weitere Spieler gedraftet. Durch den Abgang von Justin Houston und Eric Berry musste vornehmlich die Defense verstärkt werden. Die Saison wurde mit einer Bilanz von 12–4 abgeschlossen. Nach einem 51:31-Sieg über die Houston Texans gewannen die Chiefs den Titel in der AFC West und nach einem Sieg mit 35:24 über die Tennessee Titans das AFC Championship Game. Sie standen somit zum ersten Mal seit 50 Jahren (1970 gegen Minnesota Vikings) im Super Bowl, Gegner im Super Bowl LIV waren die San Francisco 49ers, welche mit 31:20 geschlagen wurden.
Erfolge
SuperBowl-Sieger (2)
1969 (Super Bowl IV)
2019 (Super Bowl LIV)
Conference-Sieger (3)
AFC: 2019, 2020, 2022
Division-Sieger (15)
AFL West: 1962, 1966
AFC West: 1971, 1993, 1995, 1997, 2003, 2010, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022
Play-off-Teilnahmen (25)
AFL: 1962, 1966, 1968, 1969
NFL: 1971, 1986, 1990, 1991, 1992, 1993, 1994, 1995, 1997, 2003, 2006, 2010, 2013, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022
Spielplan 2022
Week 1 | @ | Arizona Cardinals |
Week 2 | Los Angeles Chargers | |
Week 3 | @ | Indianapolis Colts |
Week 4 | @ | Tampa Bay Buccaneers |
Week 5 | Las Vegas Raiders | |
Week 6 | Buffalo Bills | |
Week 7 | @ | San Francisco 49ers |
Week 8 | Bye Week | |
Week 9 | Tennessee Titans | |
Week 10 | Jacksonville Jaguars | |
Week 11 | @ | Los Angeles Chargers |
Week 12 | Los Angeles Rams | |
Week 13 | @ | Cincinnati Bengals |
Week 14 | @ | Denver Broncos |
Week 15 | @ | Houston Texans |
Week 16 | Seattle Seahawks | |
Week 17 | Denver Broncos | |
Week 18 | @ | Las Vegas Raiders |
(GEHA Field at) Arrowhead Stadium
Der Bau des Arrowhead Stadium begann 1968, nachdem die Kansas City Chiefs in der NFL-Saison 1967 erstmals im Endspiel der National Football League, dem Super Bowl, standen. Die offizielle Eröffnung der 43 Mio. US-Dollar (heute 262,2 Mio. US-Dollar) teuren Arena folgte am 12. August 1972 mit einer Partie der Chiefs gegen die St. Louis Cardinals (24:14), womit die Heimmannschaft das Stadion zur Saison 1972 beziehen konnte. Der bis heute gültige Besucherrekord bei einem Spiel der Chiefs wurde am 5. November 1972 bei der Partie gegen die Oakland Raiders mit 82.094 Zuschauern aufgestellt.
1984 wurden Konzepte für eine Überdachung vorgestellt, die allerdings als zu kostspielig empfunden wurden. Anfang der 1990er Jahre wurden zwei Videowände aufgestellt. 1994 wurde der Kunstrasen durch Naturrasen ersetzt. Von 1996 bis 2007 nutzten die Kansas City Wizards aus der Major League Soccer (MLS) das Arrowhead als Spielstätte. 2007 kündete das Team umfangreiche infrastrukturelle Renovierungsarbeiten an. Zu den wichtigsten Änderungen zählen die neuen Spieler- und Trainerräume sowie neue V.I.P.-Plätze. Die Arbeiten wurden im Juli 2010 beendet.
Das Stadion hat den Ruf, neben dem Lumen Field der Seattle Seahawks, das lauteste Stadion in der NFL zu sein. Der Lautstärkerekord des Arrowhead liegt bei 142,2 Dezibel, gegenüber 137,6 Dezibel im früheren CenturyLink Field im Jahr 2013.
Im März 2021 wurde die G.E.H.A (Government Employees Health Association), eine Versicherungsgesellschaft für US-Bundesangestellte, Namensgeber des Arrowhead Stadium. Die Chiefs und der Versicherer einigten sich auf einen langfristigen Vertrag. Die G.E.H.A. war vorher schon Sponsor der Kansas City Chiefs. Der vollständige Name lautet seit Beginn der Saison 2021 GEHA Field at Arrowhead Stadium
Stadion-Bezeichnungen
Arrowhead, The Red Sea
KEY-FACTS
Baubeginn: 11. Juli 1968
Eröffnung: 12. August 1972
Erstes Spiel: 12. August 1972
Kapazität: 76.416 Plätze (seit 2010)